Freitag, 31. Dezember 2010

Engleutsch / Denglisch: Die Illusion der Verständigung

 Es wird behauptet, der Gebrauch englischer Vokabeln diene der internationalen Verständigung. Wenn es so wäre, dann müßten wir uns doch besser an das Original halten. Das Handy heißt auf englisch immer noch „mobile“ (moblie (tele-)phone). Damit haben manche ihre Schwierigkeiten, denn im Englischen sind Abkürzungen verständlich, die im Deutschen unverständlich wären. Das Eigenschaftswort „handy“ bedeutet aber „handlich“ oder „praktisch“.

Viele wissen, was ein „update“ ist. Schön ist folgenden Satz: „Ich habe meinen Bericht upgedatet“. Damit kann aber weder ein Engländer noch ein Amerikaner etwas anfangen. Für solche Ausdrücke müßte man zuvor die englische Grammatik lernen.

Fremdsprachige Einstreuung in die eigene Ausdrucksweise dient meist nur der Angeberei.

 Und nun zur Angeberei: Viele Menschen werden das schon durchschaut haben. Fremdländische Vokabeln werden deshalb verwendet, um ein Maß an Bildung vorzutäuschen, das man nicht hat. Dann wird eben fröhlich „downgeloadet“, und man erzeugt den Schein, als sei das eine Geheimwissenschaft. Viele benutzen das Denglisch auch aus Gründen der Neutralität. Der „User“ ist harmlos. Aber beim „Nutznießer“ muß man ja zugeben, daß ein Nutzen dabei ist. Das wäre die andere Seite der Medaille.


Wenn wir uns tatsächlich mit Engländern und Amerikanern verständigen wollen, dann müssen wir die Sprache doch richtig lernen. Gegen richtiges Englisch gibt es keinen Einwand. Man lernt diese Sprache aber nur dann richtig, wenn man Gelegenheit findet, mit Engländern oder Amerikanern direkt zu kommunizieren.

Lehnwörter sind als eindeutige Begriffe dagegen ebenso normal und oft auch sehr nützlich. Diese gibt es besonders in jeder Fachsprache, Latein z.B. in der Biologie und in der Medizin, In der Luftfahrt und in der IT stammen sie meist aus dem Englischen.

Das „Denglisch“ aber ist schlicht und einfach eher etwas für Plauderer und deshalb als Angebersprache verdächtig!
Was wär’s denn zur Abwechslung einmal mit Latein? Da gibt es weniger Mitbewerber unter den Angebern…

“We No Speak Americano” Das neapolitanische Gegenstück zum „american German“

Der Song "We No Speak Americano" war zuerst ein angesagter Clubhit, bevor er die Strände Australiens verließ, um in den europäischen Ferienregionen zu landen.
Für alle deutschsprachigen Mitbürger: Das Lied wird in neapolitanischem Dialekt gesprochen bzw. gesungen und handelt von einem Italiener der nach Amerika ausgewandert ist. Nach nur kurzer Zeit kehrt er in seine Heimat zurück und täuscht einen Amerikaner vor. Das ist Geschichte; denn jedermann zu dieser Zeit träumte davon, nach Amerika auszuwandern. 
Comme te po' capì chi te vò bene si tu le parle 'mmiezzo americano? Quando se fa l 'ammore sotto 'a luna come te vene 'capa e di: "i love you"!?
(Wer von denen die Dich mögen soll dich verstehen wenn du halb amerikanisch sprichst. Wenn man sich unter dem Mondschein liebt, was fällt Dir ein " i love you" zu sagen)

Wer heute amerikanisch spricht, kann nur – wie der junge Italiener im Lied – lächerlich von einer Verlegenheit in die nächste fallen. Aber was nützt Dir, kleiner Italiener, l’ammore sotto ‘a luna, wenn dein Präsident ein betrügerischer Schürzenjäger ist, wenn die Mafia dein Land im Griff hat, wenn Dein Fußball korrupt ist?  

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Der seichte Kitsch des Rückimports von Elementen der Fest- und Eßkultur.

 Dem hinzuzufügen ist der Weihnachtsmann:
Er ist eine ähnliche Kulturbanalisierung und –Nötigung, bei der wir das ohnehin oft schon bescheidene europäische Niveau auf die gemein-amerikanische „Seifen-Oper“ -Ebene senken. Der Nikolaus wurde aus Europa verschleppt, er ist dann von Santa Claus zum Weihnachtsmann pervertiert und in die europäische Subkultur wieder zurückgekommen. Alles auf einem Vehikel der Getränkeindustrie. 
Im Grund ist es ihm gleich ergangen, wie es der Boulette (dem Fleischpflanzl oder -Krapfl) über die Fast-Food – Unkultur geschehen ist, als sie als Hamburger in Europa gelandet ist und sich wie eine Epidemie mittels der PR-Maschine auch verbreitet hat.

Und wenige merken, daß sie ihr kulturelles Selbstwertgefühl für den Denglisch-Kult aufgeben, einem Kult der durchaus schon peinliche Züge annimmt:

Leise rieselt der Schnee? Groovy tanzt das Christkind! Das ultimative Weihnachtsalbum für das Jahr 2010 heißt CHRISTMAS ROCKPARTY und garantiert mit über 40 Songs für einen Weihnachtssoundtrack, mit dem wirklich die ganze Familie Spaß haben kann. Denn hier ist vom Klassiker des Christmas- Crooning bis hin zum rockenden Weihnachtsengel alles dabei, was man sich wünschen kann.
(Bei so einem Sprachstil kann man ja direkt die Gänsehaut bekommen…)

Kultur- Banalisierung und Kultur- Imperialismus aus dem Denglisch-Kult,

So beschreibt es der Kabarettist Joesi Prokopetz:

Was zum Denglisch- Kult viel bewirkt hat, ist eine Art Kulturimperialismus. Hollywood-Filme, die zu uns kommen, werden vom europäischen Populärkultur-Vakuum aufgesaugt und eine gewaltige PR-Maschine bringt unsere Medien zu vorauseilender Begeisterung. Wenn man die Synchronisation näher beachtet, merkt man:
Es ist nicht Englisch, aber auch nicht Deutsch. Es ist „American German“; Wer sagt denn bei uns: „Hey, ich bin ein verdammt guter Cop, Baby“ oder „laßt uns loslegen“ statt „fangen wir an“. Da bleibt schon eine kleine Wunde im Leib der Sprache.

Die Amerikanisierung der Sprache und der Bräuche findet hier schon einen alarmierenden Höhepunkt.
Wie brustschwach Europas kulturelles Selbstbewußtsein ist, zeigt sich am Beispiel von Halloween und Weihnachten. Wie viele Jahrhunderte muß sich in Europa etwas entwickeln und stand gehalten haben, bis man es „Brauch“ nennen darf? Ein 20 Jahre alter Kulturüberfall mit Gruselfilmen hat gereicht um uns Halloween aufzuschwatzen.
Und die Gruselkinder betteln, und viele Leute glauben, das wäre immer schon so gewesen.

Warum sprechen wir eigentlich so gern Denglisch?

Man gibt sich damit weltmännisch und fühlt sich überlegen.
Die USA waren die großen Sieger der Weltkriege und haben viel in die Propaganda und besonders die „reeducation“ Europas investiert. Was den Deutschen bei deren Kolonialbestrebungen in Südwest- und Ostafrika – „nur am Deutschen Wesen kann die Welt genesen“ – nicht aufgegangen ist und sie daran gescheitert sind, ist der amerikanischen PR-Maschine für ihre Zwecke in ihrer Variante hervorragend gelungen.

Ganz Europa, zwar in unterschiedlichem Maße, nämlich in Frankreich weniger, dafür in Deutschland und Österreich besonders stark, ist man anscheinend bemüht, durch Veränderung der eigen Sprache ins Amerikanische gefällig zu sein. Man identifiziert sich halt ganz gern mit Siegermächten...
Übereifrige Pessimisten hingegen lernen neuerdings bereits chinesisch.

Die Geschichte zeigt, wie sich Menschen oft der Sprache der Sieger unterwerfen.

Die Zulu unterwarfen Mitte des 19. Jhd. das ganze Küstenland vom jetzigen Natal (Südafrika). Aber zu den Zulu gehören von dort weg auch eine Reihe von Völkerschaften, die ursprünglich von ihnen verschieden (andere Kaffern) waren; Nach ihrer Unterwerfung haben diese aber Sprache und Sitten der Sieger angenommen.

In Europa kennen wir das Phänomen aus den Französischen Kriegen und besonders ausgeprägt aus der Napoleonischen Zeit. Die Fürstenhäuser im russisch- und im deutschsprachigen Raum sind in großer Zahl dazu übergegangen - selbst im familiären Bereich - französisch zu reden. Damit grenzte man sich vom gemeinen Volk ab und begab sich in den Glanzkreis erfolgreicher Krieger. Doch selbst ins Volk, und sogar in die Tiroler Mundart, sind damals überall Modeausdrücke eingedrungen. Viele sind wieder aus der Mode gekommen, einige wenige sogar noch bis heute erhalten.

Montag, 13. Dezember 2010

Der Krake der Bürokratie:

Sie ist die Schwester der Verantwortungsscheu und die Stiefschwester der Effizienz
 Der Bürokratie wird anscheinend alles zugestanden: Ihre Anforderungen haben dabei jedes Augenmaß verloren; und die Beratungslobby schiebt: Je komplexer eine Anforderung, um so größer das Business.
Multinationale Beraterfirmen beeinflussen schon politische Planungsgremien, und manche haben große Unternehmen bisweilen geradezu parasitär unterwandert.

Die Normen und Gesetzes-vorschriften gedeihen auf diesem Substrat zu Maximal-Anforderungen, das Geschäft und die Produktivität geraten dabei in den Hintergrund. Und in unseren Breiten tendieren wir angesichts der fortschreitenden Vergesellschaftung und dem Bedürfnis Wohlverhalten gegenüber den Machtinstitutionen zu demonstrieren, zur Übererfüllung.

Die Vergesellschaftung der Produktion und Dienstleistung treibt die Bürokratie in die Dominanz, bremst jede Kreativität und Entwicklung bis hin zur Erstarrung oder Lähmung. Der Untergang des „Realen Sozialismus“ ist zum Großteil diesem Phänomen zuzuschreiben

Freitag, 10. Dezember 2010

Die Ich-Ag zwischen Hammer und Amboß der Werte:

Die Generation der 60 er und 70er hat die tradionellen Werte noch gepflegt. Sie beginnt aus natürlichem Grund zu schwinden und auszusterben.

Die Zwischengeneration ist mehrheitlich der Verblendung der fundamentalistischen Marktwirtschaft erlegen, der Eitelkeit und dem Maskenspiel der Genien verfallen, und sie hat auch selten ein Gespür für das wertvolle Gut der Solidarität unter den Menschen.

Aber die 30er und 40er der Folgegeneration fühlt das Defizi und bekennt sich wieder zu sozial-ethischen Werten. Wir erkennen eine abrupte Abkehr von der reinen Spaßgesellschaft und der egozentrischen Vorstellung "gut ist, was mir nützt".

Die neue Generation schätzt Seriosität. Damit ist die Voraussetzung für die Wiedergeburt der alten Werte in einer neuen Welt der Weltweiten Netze geschaffen.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Gibt es einen Ausweg aus den Widersprüchen der Wirschaftssysteme?

Eine suchtartige Form des unbändigen Verlangens, die weiß, daß Sehnsüchte nach Zufriedenheit durch Konsum und Freiheitswünsche nie restlos befriedigt werden können. Die Raffgier ist die Triebkraft der Maßlosigkeit in der Finanzwelt geworden und die Abstürze durch zyklische Krisen ins beinahe Bodenlose deren Folge.

Deshalb beginnt sich im neuen Jahrhundert der tiefe Wunsch nach Nachhaltigkeit in den Weltsichten der Menschen zu festigen, der damit Grundlage einer Synthese aus den widersprüchlichen Weltanschauungen und Wirtschaftssystemen der letzten Vergangenheit wird. Diese Synthese ist durchaus geeignet, die Evolution einen kleinen Schritt zum besseren Zusammenleben der Menschen voranzubringen.

Die Kraft der sozialen Intelligenz


Es geht um die Kraftfelder der sozialen, emotionalen ethischen und ästhetischen Kompetenzen in harmonischen und erfolgreichen Gruppierungen, sei es in der Wirtschaft oder in der Gesellschaft ganz allgemein. Die emotionale / soziale Intelligenz ist ein Vektor im Parallelogramm des Kraftfeldes der umfassenden Intelligenz:
Somit kann sie deren ganzheitliche Wirkung im Zusammenspiel mit der Intelligenz der Gehirnleistung im gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Umfeld verstärken oder aufheben.

Und wenn wir uns die Eigenschaften großer Persönlichkeiten der Wirtschaft, der Wissenschaft oder auch Staatsmänner vor Augen halten, dann sehen wir – ob in der Geschichte oder in der Gegenwart - immer wieder, daß sie über ein hohes Maß solcher sozialen / emotionaler Intelligenz verfügen. Deren positives Charisma ist ein schöner Beweis dafür; und der Bogen ist groß und reicht von Erzherzog Johann und Berta von Suttner bis Bruno Kreisky, Dietrich Genscher und Helmut Schmidt, bis zu Vaclav Havel, Dalai Lama und Michael Gorbatschow, aber auch in der Wirtschaft: zu Randolf Rodenstock, Frank Stronach oder Bill Gates.

Der Fundamentalismus in der Ökonomie ist zum Ökonomismus verkommen.

Jede Weltanschauung, die den Menschen das Paradies auf Erden versprochen hat, hat letztlich immer mit einer Höllenfahrt geendet.“ So hat es einmal der Benediktinerabt Henckel- Donnersmark beschrieben.
Die bisher in der Vorkrisenzeit vorherrschende ökonomische Theorie und Praxis mitsamt ihrer Grundannahmen, ihrem Handlungsmodell und den Vorstellungen vom Zusammenleben der Menschen widersprechen allen christlichen und humanistischen Menschenbildern.

Es hat sich herausgestellt, daß der Ökonomismus mit seinem Versprechen von einem guten Leben, das wie es alle Glücks- und Freiheitsversprechen die Geschichte der Menschheit begleitet, mit der Wirklichkeit genauso unvereinbar und menschenfeindlich ist, wie es auch der real gelebte Sozialismus war. Darum ist es grundfalsch, möglichst alle menschlichen Beziehungen dem Marktfundamentalismus zu unterwerfen, denn er stellt sich im realen Alltag der Menschen keineswegs als so vernünftig heraus, wie er vorgibt zu sein.

Was steckt hinter der Maßlosigkeit des Ökonomismus?

Dahinter steckt eine Maßlosigkeit der Sehnsucht nach mehr, die sich schon in Gier wandelt. Unser Zeitabschnitt hält besonders Eigentum und Besitz (Haben), Konsum und Spaß für hohe Werte; oder auch Geld, das als Gutschein für potentielles Glück gehalten wird und eine letztlich unerreichbare Sicherheit vorspiegelt. Die ersten beiden Ansätze, das Mehr und das Schneller haben in ihrer Spiralbewegung doch endliche Grenzen.

Anders verhält es sich mit dem Geld. In seiner Abstraktheit als Glücksbonus, seiner quantitativen Steigerbarkeit ist es besonderer Nährboden für die Gier, die sich ins Unendliche fortsetzen will.

Warum oft genug nicht mehr genug war, und vom wuchernden Tumor der Grenzenlosigkeit.

Die Metaphilosophie der jüngeren Neuzeit ist der Ökonomismus geworden. Er versucht alle anderen Sichten zu überlwuchern. Er hat nichts mehr mit der Wortwurzel (von oíkos "Haus" und nomos "Regel"), dem Haushalten zu tun, sondern ist am Höhepunkt der wiederholten Krisen zur Perversion geworden. Sein Anfang war der Glaube an die Vergrößerung der Menge: daß immer mehr besser und immer größer schöner sei.

Als man im pseudoreligiösen Eifer des Konzentrations-glaubens bemerkt hat, daß das ins Unendliche führt, hat man es auf gleiche Weise mit der Geschwindigkeit gehalten: daß eben immer schneller das Bessere sei. Die Zyklen wurden drastisch verkürzt. Dann wäre also die Krönung aus dieser Sicht der Welt, daß mehr und das auch noch schneller der Gipfel der Erfüllung wäre. Aber auch dieses aber driftet ins Unendliche, ist folglich nicht erreichbar. Selbst schon der Weg dorthin, so haben wir es im vergangenen Jahrzehnt bitter erfahren müssen, ist ohne schlimme Nebenwirkung nicht einmal im Ansatz gangbar.

In einem lebenden Organismus wird das Wachstum begrenzt. Wenn diese Grenze durchbrochen wird, sprechen wir von einem lebensfeindlichen Tumor.

Samstag, 4. Dezember 2010

Die wiedergefundene Intelligenz des Herzens

Die nackte kalte Intelligenz der Neuzeit, des Zeitalters der Ökonomie und der Naturwissenschaft hat seine bisher ungetrübte Bewunderung verloren. Man kommt zusehends zu spüren, daß sie für sich allein und für ein erfülltes Zusammenleben der Menschen nicht ausreicht und schädliche Nebenwirkungen haben kann.

Die menschliche Zuwendung, die Nahrung der Seele und des Wohlbefindens, kommt aus dem Herzen und sie ist unverzichtbar für das Leben in einer Gemeinschaft. Soziale Kompetenz war immer schon in ferner Vergangenheit und ist jetzt anerkannt ein entscheidender Faktor für den Erfolg von herausragenden Persönlichkeiten und Führungskräften in der Wirtschaft und in der Gesellschaft (sonst könnte man es ja alles den Computern überlassen…).

Was macht nun diese wesentliche soziale oder emotionale Intelligenz aus? Sie hat einen Verstärkereffekt: Sie kann intellektuelle Leistungen fördern oder auch auslöschen.

Freitag, 3. Dezember 2010

Die verlorene Seite der Intelligenz

Bauchmenschen oder Kopfmenschen?

Wir kennen das ja aus dem Alltag: Leute mit hohen intellektuellen Fähigkeiten, die im praktischen Leben nicht gut zurecht kommen, weil sie keine Fühler zu den Mitmenschen haben; oder andere Menschen, die jedermanns Freund und im grunde liebenswert sind, aber außerstande, die eigene Lage zu überblicken.
Glatte emotions- und herzlose, strenge intellektuelle „Kopfmenschen“ stehen da im Extrem den gefühlvollen herzlichen, aber chaotisch hirn-abgewandten „Bauchmenschen“ gegenüber.

Der total liberale Kapitalismus hat als Alternative zum totalen „realen Sozialismus“ versagt:

Die Megaphilosophie der Neuzeit, die der oft seelenlosen Ökonomie, deren Extrem die vergangene „shareholder value“ – Bewegung war, hat den emotionalen Teil der Intelligenz in die Bedeutungslosigkeit verdrängt. Und wie jedes Extrem, hat es sich selber so geschadet, daß es dem Untergang nahe kommt. Eine Gesellschaft und deren Führung, die der „reinen“ Wirtschaftlichkeit im Sinne rücksichtsloser Gewinnmaximierung gewidmet ist, nähert sich dem Absturz.

Genauso, wie die die des „realen Sozialismus“ der vom Irrglauben der totalen Gleichheit und dem Versprechen des Paradieses auf Erden vor zwei Jahrzehnten direkt zu einer Höllenabgrund
 der psychischen Gewalt, der Verfolgung und der totalen Unfreiheit geführt hat.


Auch Franziskus hat schon einmal den Versuch gemacht:

Wir brauchen also auch hier ein Gleichgewicht der Weltsicht. Die der eher liebevollen (ideellen) Zuwendung zur Mitwelt und die der nüchternen (materialistischen) Analyse der Fakten. Zur Ausgewogenheit des menschlichen Charakters und der intellektuellen Fähigkeiten ist bisher die „Emotionale Intelligenz“ unter die Räder gekommen.
Aber unter dem Ansporn der Erneuerung von Philosophie und Gesellschaftsform im anbrechenden Zeitalter finden wir die Synthese zwischen Materialismus und Idealismus, zwischen Naturwissenschaft und Spiritualität.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Die Gesellschaft nach den geplatzten Blasen

Welche Veränderungen werden sie am Markt verursachen?
Die gewohnten Regeln stehen in Frage und Veränderungen werden immer seltener kalkulierbar. Der Markt erlebt den Aufstieg von „verrückten“ Außenseitern, den Absturz von Spekulanten völlig neue Allianzen und Joint Ventures. Begegnen tun Betriebe nunmehr mit dem Aufbau neuer „shared services“, sektorübergreifend und außerhalb geographischer Beschränkungen.

Die Lektion aus dem Absturz
hat ein Teil der Wirtschaft schon gezogen: nicht „wir gegen den Rest der Welt“ in „splendit isolation“ werden sie bestehen, sondern die Netzwerke sind ihre Chance. (Die anderen werden mit der Zeit von der Evolution an die Wand gedrückt und wahrscheinlich aussterben) sie haben also nicht den kranken Ehrgeiz, alles selber am besten zu können…
Über die Netze lernen sie die Kunden ihrer Kunden näher kennen: Denn je näher man ist, desto besser spürt man die Veränderungen in deren Bedürfnissen und in den Wirtschafts- Zyklen. Die Vorschau auf den Markt knüpfen sie nicht mehr an das eigene Weltbild, und sie verbessern sie stetig, indem sie auch die Ertragslage der Kunden verfolgen.
Nützlich in der Welt ist es, mehr Optionenstrategie nach Szenarien zu betreiben: Services verknüpfen, und Qualitäts-Dienste ermöglichen auch Langzeit- Verträge; das kann in harten Zeiten lebensrettend sein.

Unternehmensethik: Transparenz und Effektivität
Die Umwelt wird es schnell herausfinden, wenn ein Unternehmen ein Defizit hat: in der Unternehmensethik, in der Effizienz oder in der Effektivität Vertrauen in ein Unternehmen ist ein kritischer Erfolgsfaktor geworden, Vertrauensbildung eine Kernaufgabe des Managements.