Dienstag, 23. November 2010

Ticken wir noch richtig? Peter Heintl zu unserem Umgang mit Zeit:

Die heutige Beschleunigungskultur oder Warum wir (fast) alle keine Zeit mehr haben:
"Ich habe keine Zeit !" ist der meistverwendete Satz, mit dem wir uns als Opfer des Zeitdrucks entschuldigen. Trotz der Erfindung immer zeitsparenderer Techniken in allen Lebensbereichen (z.B. Mikrowelle, ICE, Fax und Automatikheizung) leiden die meisten Menschen unter immer größerem Zeitmangel.
Die Beschleunigung, d.h. der Wunsch, möglichst viel in immer kürzerer Zeit immer schneller zu erreichen, hat Einzug gehalten auch in Bereiche, in denen Organismen nicht einfach gegen ihre Eigenzeit schneller "eingestellt" werden können.
Die Mast des Schweines, die Reifung des Käses stehen genauso unter einem Beschleunigungsdruck wie die Kinder in der Schule, oder die Entwicklungsabteilungen der Autofirmen. Über die vielfältigen, destruktiven Auswirkungen berichten die Medien täglich. Der Glaubenssatz "schneller ist besser" wurde erfolgreich in die Köpfe der Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts implantiert.

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