Montag, 29. November 2010

Das Friulanische Manifest, Die Krise des neoliberalen Ökonomiemodells

Dieses Friulanische Manifest entstand in Folge des Management- Symposiums „Der Preis des Profits – Die Krise des neoliberalen Ökonomiemodells: Betriebsunfall oder System?“, das der Universitäts-Club Klagenfurt auf der Abbazia di Rosazzo in Friaul/Italien veranstaltet hat.

Befund: Die Ökonomie ist die Megaphilospohie der Gegenwart

Die heutige Organisation der Weltpolitik und Weltökonomie ist nicht mehr zukunftsfähig. Insbesondere gibt es eine zu hohe Dominanz kurzfristig ausgerichteten ökonomischen Denkens. Die Ökonomie ist die Megaphilospohie der Gegenwart. Sie hat frühere Megaphilosophien wie Religion oder auch jene der aufklärerischen Vernunftbildung abgelöst.
Es ist evident, daß das System der Ökonomie inzwischen die meisten anderen (insbesondere soziale Systeme ) durchdrungen oder sie der eigenen Logik unterworfen hat bzw. dominiert.
Dazu zählen die aufklärerischen Grund- und Freiheitsrechte ebenso wie traditionelle demokratiepolitische Ziele und Wertsetzungen ( ethische, humanitäre, soziale und bildungspolitische ). Der Markt verfährt jedoch in sich ungerecht: Er benachteiligt die ökonomisch schwächeren Interessen.

Wesentliche Probleme betreffen:
°        Globale Umweltproblematik
°        Armutssituation/zunehmende soziale Ungerechtigkeit auf globaler wie nationaler Ebene
°        Konflikte zwischen Kulturen und Wirtschaftsräumen
°        Bedrohung etablierter Systeme der sozialen Absicherung
°        Zunehmende Verunsicherung im Spannungsfeld von Beruf, Gesundheit und sozialer Lebensqualität

Konsequenzen und Interventionsvorschläge:
Ø     Die Divergenz von Effektivität und Effizienz beachten
Ø     Sozialer Ausgleich ist ökonomisch sinnvoll
Ø     Internalisierung derzeit externalisierter Kosten
Ø     Co-Finanzierung als Stabilitätsfaktor
Ø     Psychosoziale Gesundheit als Wettbewerbsvorteil
Ø     Widerspruchsmanagement als Chance

Akteure:
Regierungen, nationale und internationale Politik
International operierende Konzerne und eine starke regionale Wirtschaft
Die Weltzivilgesellschaft
Die Freiheit des Denkens (organisiert in Wissenschaft, Kunst und Kultur)

Resümee

O. Univ.- Prof. Dr. Peter Heintel                                                                                                             Mag. Dr. Horst Groß

Wenn der Befund stimmt – und es gehen immer mehr Meinungen in diese Richtung – so sind Konsequenzen unausweichlich. Wenn nicht gegengesteuert wird, laufen wir Gefahr, die negativsten Prognosen selbst herbeizuführen, Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Überschwemmungen in jüngster Zeit, der 11. September, die Uneinigkeit des Westens und die ungeklärte Situation im Nahen Osten sollten dabei Mahnung sein. Die vorgeschlagenen Interventionen bedürfen breiter Kooperationen zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

<Lesen Sie mehr…>
http://www.uni-lu.ac.at/uniclub_home/downloads/FriulanischesManifest03.pdf


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