Letztens hatten wir auf dem Flug nach Innsbruck eine beeindruckende Begegnung. Wir durften dabei sein, als drei Paare von Hutterern strahlend vor Freude Tiroler Boden betraten, und waren die ersten, die sie zaghaft fragten, ob man wohl noch ihre Sprache verstünde, nachdem sie 450 Jahre land weit entfernt waren. Sie waren mit unserer Antwort in der Mundart sichtlich zufrieden, ihre positive Ausstrahlung hat uns berührt.
Die Hutterer leben sichtbar im Einklang mit ihrem Herrgott und der Schöpfung, sie respektieren die Umwelt und Mitmenschen in einer uns ungewohnten Tiefe der Weltanschauung, und sie lehnen Gentechnik und Kriegsdienst ab.
Wir können also viel lernen von ihnen: gerade dort, wo unsere Gesellschaft zuweilen moralische Defizite hat und zum einen die Gier zum Herrscher des Verhaltens wird. Sie hingegen leben in Gütergemeinschaft, tragen alle zum Gemeinwohl bei und der Unwert des „Herausholens“ ist ihnen fremd. Zum anderen kennen sie keine Feindschaft, weder gegen Völker, noch gegen Religionen; vielleicht weil sie selbst unendlich leiden mußten, als sie vor der Aggression der Mächtigen geflohen sind.
Weil das Land sich ändern muß, sollte man auch darüber nachdenken.
Informationsportal der Universität Innsbruck, Foto: Kürzlich besuchten drei Hutterer-Ehepaare Tirol.
2007 wird ein Kapitel der Tiroler Geschichte aufgeschlagen, das erst in den letzten Jahren ins Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt ist: die Verfolgung und Auswanderung der Täufer im 16. Jhdt. Heute leben ihre Nachfahren - bekannt unter dem Namen Hutterer – in Kanada und in den USA. Zum Auftakt einiger Veranstaltungen, besuchten kürzlich drei Hutterer-Ehepaare Tirol.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen